Da wo die Bürokratie zu Bürokratisch ist,

…. machen Einzelne möglich, was es braucht um als Individualisten in ein neues Leben zu gehen.

Und die nächste Episode….
Wir waren am Montag kurzfristig einen Hof anschauen, sehr teuer, aber groß genug um unsere Tiere, Arbeitsbeteiche und uns unter zu bringen.
Der Eigentümer war sehr nett.
Seine Maklerin, schickte uns ein Formular, eine Mieterauskunft. Allein um die ausgedruckt zu bekommen, war das eine Odyssee.  Zunächst fragte ich auf der Gemeinde nach. Man mache sowas nicht, sagte die Dame am Empfang, während sie mir höhnisch grinsend erklärte, das ich das ja bei Beibekannten machen könnte. Auf mein Einwand, das ich a keine Lust hätte mit denen dann diese Möglichkeit zu diskutieren, und b überhaupt keine Bekannte mit Drucker hätte, sich das Vorstellen zu können.

Ich fragte dann bei dem freundlichen Laden, nach, der mir schon mal bei anderem geholfen hatte, was man auch dieses Mal gemacht hätte, wäre nicht selbst die Patrone leer, aber am Wochenende wäre eine neue da, so daß man es dann da machen könnte. So lange wollte ich die Maklerin nicht warten lassen und fragte das freundliche Bistum, das uns ebenfalls schon mal half, ob es sich in der Lage sehen würde. Natürlich tat es das, höflich nett und zuvorkommend, druckte mir der Pfarrer mein Formular aus.
Somit konnte ich dann auch lesen, was da so angefragt wurde. Im Leben würde da nicht rein passen, wie wir leben. Aber egal, wir versuchten es. Wenn wir dann nun nächste Woche vielleicht auch noch die Arbeitsverträge bekommen könnten, wäre das dann auch hilfreich. Arbeitsverträge wie gesagt, nicht von einer Deutschen Firma, sondern einer ausländischen, da wir ja für eine deutsche Firma nicht deutsch genug leben.

Noch sind wir am alten Standort, doch die Tage sind gezählt. Für den Übergang bekommen die Kids zwar erst noch ein Spielzeug. Da es ja noch dauert, bis die Formalitäten fertig sind und der Zaun gebaut ist, der Stall gestrichen wurde und alles auch an seinem Fleck steht. Zwischendurch dann noch in neue Jobs eingefunden und überhaubt der ganze Umbruch durch lebt ist.

Nun müsste noch das Wunder passieren welches  es möglich macht, das wir unser Maschinenpaket abhohlen können, mit dem es möglich ist, wieder Giftpflanzenfreies Bioheu für unsere Tiere trotz der Mehrarbeit zu erzeugen.
Mal sehen wie auch das noch gelingt, sehr fein wäre doch wenn auch dieser Teil unserer Arbeit schlicht und ergreifend einfach bezahlt werden würde.  Auch wenn wir kleine Bauern sind, sollten wir doch auch hier bezahlt werden.

Um die lieben kleinen bei Laune zu halten, hat Herrchen dann mal eben noch das Teil hier hergefunden und aufgebaut.
Familienfernsehen vom feinsten, waren ihre Gesichter zu beobachten , beim zuschauen…..

Kleinbauern kämpfen um Lohn

oder die Hoffnung, auf einen neuen Hof zu fairen Konditionen, trotzt dem Sturm !

Ja, auch wir kämpfen für unser Recht!  Während die Großen mit ihrem schweren Geräten die Städte und Autohabnen lam legen, sitzen wir nachwie vor standhaft auf unserem einst gepachtet en Acker und sehen dem Winter entgegen.
Vielen passt das natürlich nicht, so hat man auch  neuerlich nach Gründen gesucht uns hier weg zu kehren. Aber Dank der immer wachsenden Sympathie und Unterstützung einzelner und letztlich auch dessen, daß unsere anderen Arbeitsbereiche wie Vollzeitjob noch aktuell sind und der Hausmeisterser Service immer mehr Kunden hat, konnten wir uns vorbereiten.
So haben nun alle zumindest ein Dach und auch einen Unterschlupf, gegen Wind. Die Paddockplatten gegen Matsch und die Panels die vor dem Frühling dringend benötigt werden, fehlen zwar derzeit noch, stehen aber nun als nächstes an.

Erst dann können wir uns um die restlichen Dinge kümmern,  die zu bezahlen sind. Und damit auch daran gehen die Gelder für den Hof zu organisieren.
Würde man uns, wie von der Landwirtschaftskammer verlangt, für unsere Arbeiten bezahlt haben, wären viele Dinge, die so scheinbar endlos brauchen, bis sie stehen, längst schon da.. Doch statt uns zu bezahlen, erklärte man uns, daß man uns ja nichts schenken wolle und das wir am besten all unsere Arbeit bleiben lassen und die Tiere verschenken sollen.
Mal am Rande, selbst wenn wir das fertig brächten, wehm sollten wir denn unsere Spezialisten aufdrücken? Sind sie doch wie wir Rebellen, die anderen Ortes gefährlich waren. Es gingen genug Knochen zu Bruch , bis ein gemeinsamer Weg möglich war! Daduch entstande Schäden bei Tier und Mensch bleiben und müssen kompensiert werden. Wie mein Hengst hier steht, ist auf einen solchen Unfall im Bein zurück zu führen. Ein bleibender Schaden im Bein, er wird damit niemals wirklich ein Leistungspferd. Der andere da, der nur aus dem Eimer essen kann, wenn ein Zweibeiner nebenan steht, weil er selbst weder in der Lage ist, sich sein Futter zu nehmen, noch zubehaupten, kommt im Leben allein nach wie vor nicht zu recht. Der nächste Stand mehrfach beim Metzger, weil er gelernt hatte stärker als der Mensch zu sein. Und so könnte ich fortfahren.