„das Glück der Erde…
Bei meinem 2. Tag im Drachenzentrum Ullrich drehte sich fast alles um die Pferde. Nach einem leckeren Frühstück ging es auf die Wiese um das Futter für die Tiere zu besorgen. Danach noch etwas Stallarbeit und dann konnte der Tag so richtig beginnen. Die gesamte Herde durfte raus und sich etwas die Beine Vertreten. Aber auf der Koppel umher laufen hat noch lange nichts mit Arbeiten zu tun. Das wissen auch die Pferde vom Drachenzentrum Ullrich und so gab es für 3 von ihnen noch etwas mehr Arbeit.
Sary, das Seelenpferd von Chefin Yvette, wurde von ihr geritten. Beeindruckend ist das Yvette ohne Zwang auf den Zügeln arbeitet.Trotz schnellen Wendungen gibt es kein Ziehen und kein Zerren wie man es oft sieht. Auch die Bodenarbeit läuft komplett über die Körpersprache. Es war beeindruckend zu sehen das Sary auf so kleine Dinge reagiert, das ich sie teilweise gar nicht gesehen habe.
Neben Sary sollten aber auch Löwenherz und Dasty etwas beschäftigt werden. Löwenherz ist einer der neueren Mitglieder im Team Ullrich und hat noch viele Macken aus seiner früheren Wirkungsstädte. Er weiß das er Menschen mühelos durch den Dreck ziehen kann wenn er etwas nicht will und genau das tut er auch. Grenzen kennt er trotz seiner 15 Jahre nicht und so benimmt er sich auch. Aber Yvette Ullrich hat trotzdem mit viel Geduld und Erfahrungen schon Fortschritte mit dem hübschen Kerl gemacht. Zwar reist er sich manchmal noch los, aber er hat schnell begriffen das ihm das nichts bringt. Und so bleibt er nach einiger Zeit einfach stehen und lässt sich wieder einfangen. Das ganze läuft ohne viel Gerede sondern mehr über Körpersprache und Energiefluss, den man im ganzen Hof spürt.
Dasty hatte das Zweifelhafte Vergnügen mit mir zu Arbeiten. Ich sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnen das ich mit meinem 2 Pflegeponys zwar Bodenarbeit betreibe, aber seit Jahren nicht mehr auf dem Pferd saß. Zu Beginn sollten Dasty und ich bei Löwenherz bleiben um ihm etwas Mut zu machen, doch in Wahrheit hat Dasty mir Mut gemacht. Als mir eine Stallgasse mit Löwenherz etwas zu Eng wurde, hat Dasty sich schützend vor mich geschoben und mich so abgeschirmt. Wie bei den Hunden war es auch hier Wahnsinn zu sehen wie empfindlich die Tiere auf die Besucher eingehen und jede Schwingung mitbekommen.
Doch zurück auf den Arbeitsplatz. Als Dasty und ich alleine arbeiten sollten, klappte es zu Beginn ganz gut. Ohne das ich etwas sagen musste reagierte der hübsche Braune auf mich. Dies überraschte mich doch ziemlich, denn ich steuerte meine Körpersprache nicht wirklich und handelte eher aus dem Instinkt heraus. Man könnte sagen das Dasty merkte wie unsicher ich war und so nahm er das Ruder in die Hand und zeigte mir auf was er reagierte und wie. Erst als ich merkte das wir nicht mehr alleine waren klappte es gar nicht mehr. Ich war zu verkrampft und Dasty merkte das natürlich. Also tat er das, was er für richtig hielt, er kam und suchte den Körperkontakt, was ich durchaus begrüßte. Die Wärme und Größe des Brauen beruhige mich.
Tom Ullrich kam dazu und erklärte mir einige Dinge zum Thema Körpersprache mit dem Pferd, welche ich definitiv bei meinem Pflegepferden einsetzen werde. Zum Abschluss durfte ich mich auf Dastys Rücken schwingen. Zu Beginn war ich unsicher da ich seit Jahren nicht mehr auf dem Pferd saß. Aber auch hier hat mir Dasty schnell jeder Unsicherheit genommen, den er reagierte unheimlich sensibel auf mich. Und so schaffte auch ich es ohne Zügel zu reiten. Kein Ziehen oder Zerren und kein unsicheres hin und her zappeln auf dem Sattel. Dastys Gang war elegant und weich, zugleich Kraftvoll und sicher. Und so konnte auch ich ihn ohne große Mühe nur mit etwas Beindruck lenken.
Im Anschluss zeigten mit Tom und Yvette Ullrich noch etwas von ihren Reitkünsten mit den Pferden. Da kam ich mir selbst etwas plump vor.
Bevor ich diesen Teil beende möchte ich kurz auf die verschiedenen Typen der Pferde eingehen und wie sie auf mich und meine Energie reagiert haben.
Sary, Chef der Herde, hat genau das getan was ein guter Chef tut. Er war mir gegenüber eher distanziert und blieb immer auf Abstand. Erst am Ende meines Wochenende kam er von sich aus auf mich zu und suchte den leichten Kontakt. Scheinbar hat er gemerkt das das ich mich in diesen 2 Tagen verändert habe.
Die beiden Ponys (Toffee und Milley) waren zwar Neugierig, aber belieben auf Abstand weil sie scheinbar nicht wussten was sie mit mir anfangen sollten.
Löwenherz blieb ebenfalls auf Abstand, schien aber trotzdem den Kontakt zu suchen. Allerdings war er mindestens genauso unsicher wie ich. Er sah mich oft lange an, kam einige Schritte auf mich zu, um dann wieder auf Abstand zu gehen. Wir wussten eben beide nicht was wir mit dem anderen Anfangen sollten.
Dasty hatte die meiste Zeit mit mir verbracht. Er war mir gegenüber offen und suchte auch den Kontakt. Man merkt das er der „Chef Therapeut“ ist denn er geht offen auf den Kunden zu und passt sich perfekt an. Egal wie unsicher der Kunde ist, Dasty findet einen Weg. Mit den Tieren arbeitet man nie alleine, den Schutz geht immer vor. Jedoch bekommen die Tiere bei der Arbeit „freie Hand“ und dürfen selbst mit dem Kunden arbeiten. So erhält jeder seine persönliche „Therapie“ die er in dieser Sekunde braucht. Ein einzigartiges Erlebnis das ich so noch nie mit Pferden hatte und wahrscheinlich auch nur im Drachenzentrum haben werde.
Im nächsten und letzten Teil erfahrt ihr wie meine Abreise war und ihr erhaltet ein Abschliesendes Fazit von mir. “
C by Behind the Fang
“ Wem kann ich ein solches Wochenende empfehlen?
Nun, ich kann ein Wochenende im Drachenzentrum jedem empfehlen der in seiner Entwicklung nicht weiter kommt oder mal einen anderen Blickwinkel bekommen möchte. Auch für Menschen die Angst vor Tieren haben kann ich ein Wochenende empfehlen denn das ganze Team (da rechne ich die Tiere mit) geht perfekt auf euch ein.
Wer nicht ins Drachenzentrum sollte sind Menschen die ihre Festen Ansichten haben und nicht bereit sind mal etwas anderes zu erleben.
Für alle anderen ist das Drachenzentrum eine tolle Möglichkeit etwas neues zu erleben, sich zu entwickeln oder einfach mal ein anderes, tierisches Wochenende zu erleben. “