Beschreibung einer Reitschülerin

Hallo an alle Interessierten.  Ich nehme seit kurzer Zeit Unterricht bei Yvette und wollte an dieser Stelle mal kurz berichten, was ich in dieser Zeit gelernt habe, bzw. was sich bei mir seit dem verändert hat. Vielleicht beginne ich mit einer kleinen Beschreibung meiner Situation. Ich habe mein Pferd vor 16 Jahre bekommen und sie sozusagen von Fohlenbeinen an mit aufgezogen und ausgebildet. Dazu muss ich sagen, dass ich von Pferden bis zu dem Tag, an dem die Kleine mein Herz erobert hat, nur wusste, dass sie vier Beine haben und wunderschön sind. Kurzum, ich war ein richtiges Greenehorn. Ich hatte also das Pferd und von da an drei Jahre Zeit zumindest annähernd reiten zu lernen. Den Rest haben wir zusammen gelernt und erarbeitet und das war nicht immer leicht, aber es hat uns richtig gehend zusammen geschweißt. Obwohl ich wusste, dass mein Pferdchen mit mir überall hin gehen würde, hatte ich aber immer das Gefühl, dass noch irgendetwas zwischen uns stand. Bei der Bodenarbeit war alles super, aber unterm Sattel gab es da schon hin und wieder Probleme. Nichts schwerwiegendes, aber es störte mich und offensichtlich auch sie. Jedenfalls beschloss ich, mich nach Hilfe umzusehen.
Ich habe schon oft die Frage gehört, warum bist Du zu Yvette gegangen?
Naja, das ist nicht so leicht mit Worten zu beschreiben, aber ich versuche es einfach mal. Einer der Gründe ist sicherlich die örtliche Nähe. Wir wohnen sozusagen auf demselben Hof. Andernfalls hätten wir uns vermutlich auch nicht kennen gelernt. Jedenfalls war das in meinem Augen mehr als ein Zufall, den jeder, der wie ich, Western reitet, weiß sicherlich, wie schwer gute Trainer und Reitlehrer in diesem Genre zu erreichen sind und an der Mobilität scheitert es bei uns in ganzer Linie. Ein weiterer essentieller Grund war, dass ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, wie konsequent, ehrlich und vor allem wie verständnisvoll sie mit ihren Tieren und ihren Schülern umgeht. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich schon einige Trainer und Reitlehrer erlebt habe und dass ich auch durchaus beurteilen kann, welchem Druck sowohl ein Schüler, als auch ein Pferd in einer Reitstunde ausgesetzt wird. Das alles wollte ich nicht mehr und war daher umso erfreuter zu sehen, dass es auch Menschen gibt, die es anders machen. Bei Yvette gibt es keinen Druck in der Stunde, eher im Gegenteil, wenn ich selber welchen aufbaue in Form von Erwartungshaltungen etc., dann weist sie mich darauf hin und siehe da, es funktioniert besser ohne. Es heißt auch nicht ständig: „Sitz gerade, Hacken runter, riegele das Pferd mal mit dem Kopf runter“ etc. Das kann ich alles nicht mehr hören und es hat auch dazu geführt, dass ich den Spaß am arbeiten mit dem Pferd gänzlich verloren hatte. Das schöne an ihrem Unterricht ist das spontane. Da reitet man mal über Planen, oder Schlangenlinien über den Waldweg oder setzt sich einfach mal verkehrt herum auf sein Pferd. Der Unterricht ist immer der aktuellen Situation und den individuellen Bedürfnissen angepasst und folgt keinem Schema F. Es macht einfach Spaß und nicht nur mir. Ich sehe es an dem Verhalten meiner Stute und das ist der beste Indikator für mich. Im Rahmen des Reitunterrichtes habe ich aber auch mit der Arbeit im Inneren angefangen, denn es war schnell zu erkennen, dass die meisten Probleme mit meiner Stute Kommunikationsprobleme sind und das mein Pferd ein Spiegelbild dessen ist, was bei mir unrund läuft. Zusammen mit Yvette arbeite ich daran meine Blockaden zu lösen und viele unerledigte Dinge aufzuarbeiten. Dabei hatte ich nie den Eindruck, dass jemand versucht mich in eine bestimmte Form zu pressen, sondern dass mich jemand an die Hand nimmt und mir einfach nur Alternativen aufzeigt. Welchen Weg man letztendlich geht, bestimmt ja jeder selbst, aber ich habe jetzt wenigstens die Wahl.
Es hat sich bei mir und meiner Stute nun einiges verbessert und sowohl sie, als auch ich sind zufriedener und ein Stück weit ausgeglichener. Wir sind aber noch lange nicht am Ende unseres Weges und haben noch einiges zu tun und ich hoffe, dass es auch weiterhin mit Yvette´s Unterstützung sein wird.