Handgesponnener und handgewebter Wollponcho mit passendem Schal in Rot- und Grüntönen, Unikat aus Naturfasern.

Wenn der Faden entscheidet –

über handgesponnene und handgewebte Wolle

Bevor ein textiles Werk sichtbar wird, geschieht etwas, das man später nicht mehr sieht.
Der Faden entsteht.

Handgesponnene Wolle ist kein neutrales Material.
Sie reagiert.
Sie widerspricht manchmal.
Und sie zeigt sehr deutlich, in welchem Tempo sie verarbeitet werden möchte.

Rohfaser wird vorbereitet, sortiert, geöffnet.
Dann entsteht Faden für Faden – nicht gleichmäßig, sondern lebendig.
Diese Lebendigkeit bleibt im späteren Gewebe spürbar.
Sie entscheidet darüber, wie ein Stück fällt, wie es wärmt, wie es sich anfühlt, wenn man es trägt oder im Raum platziert.

Erst danach beginnt das Weben.

Das Weben selbst ist ein ruhiger, wiederholender Prozess.
Hin und zurück.
Reihe für Reihe.
Zeit wird nicht beschleunigt, sondern eingehalten.

Ein einzelnes gewebtes Stück dieser Art enthält mehrere Wochen reiner Handarbeit.
Allein daraus erklärt sich sein Wert.

Materialien sind nicht gleich Material

Im Atelier werden verschiedene Naturfasern verarbeitet – je nach Wunsch, Einsatz und Verträglichkeit.

Alpaka-Schurwolle mit einem feinen Anteil Schaf ist weich, ruhig und kaum kratzig.
Sie eignet sich gut für Menschen, die empfindsam reagieren oder ein tragendes, aber sanftes Material suchen.

Kaschmir zeigt sich anfangs oft etwas rau.
Er möchte getragen werden.
Mit der Zeit wird er immer weicher und schmiegt sich sehr zart an – fast, als würde er sich an den Körper erinnern.

Lama-Fasern bringen mehr Stand und Erdung mit.
Sie sind wärmer, stabiler und eignen sich gut für größere Flächen oder Stücke mit mehr Substanz.

Andere Fasern – etwa Hasenfaser – würden deutlich dickere Gewebe ergeben und werden deshalb eher gestrickt als gewebt.

Zeit kann Teil des Werkes sein

Ein textiles Unikat kann auf unterschiedliche Weise entstehen.

Manche Stücke entstehen als klarer Auftrag – vollständig in meiner Arbeit.
Andere Werke wachsen über einen längeren Zeitraum von etwa drei Monaten.

Diese Zeit kann als begleiteter Prozess verstanden werden – vergleichbar mit einer intensiven Werk- oder Coachingzeit, die parallel zur Entstehung des Stückes läuft.
Oder als Möglichkeit, über mehrere Monate hier vor Ort mitzuwirken, mitzuspüren, mitzulernen.

Beides verändert nicht nur das Werk, sondern auch die Beziehung dazu.

Warum diese Stücke ihren Preis haben

Ein gewebtes Unikat dieser Art ist nicht reproduzierbar.
Es ist nicht skalierbar.
Und es lässt sich nicht beschleunigen.

Material, Handarbeit, Zeit und Erfahrung fließen vollständig in jedes einzelne Stück ein.
Darum liegt der Mindestpreis für solche Werke bei 2.500 Euro – abhängig von Material, Größe und Aufwand.

Nicht als Hürde.
Sondern als ehrliche Abbildung dessen, was hier geschieht.

Eine stille Einladung

Der Erwerb eines solchen Werkes unterstützt nicht nur ein Stück Textil.
Er trägt dazu bei, dass dieser Ort, diese Arbeitsweise und dieses Wissen weiter bestehen können.

Wer sich von handgesponnener und handgewebter Wolle berühren lässt,
sucht meist nicht nur Wärme –
sondern etwas, das trägt.

https://atelier-kunsthandwerk-raumausstattung.de/von-Hand-gewebt/