Heute halte ich keinen Raum mehr, um verstanden zu werden.
Ich halte einen Raum, weil er da ist.
Nicht jeder, der kommt, darf bleiben.
Nicht jede Stimme hat hier Gewicht.
Nicht jede Wahrheit sucht Austausch.
Ich arbeite nicht mit Überzeugung.
Ich arbeite mit Resonanz.
Mit dem, was bleibt, wenn Druck geht.
Was ich tue, ist kein Angebot.
Es ist ein Ort.
Ein Ort für Menschen (und Tiere), die bereit sind, sich selbst zu begegnen –
ohne Kampf, ohne Bekehrung, ohne Rollen.
Ich stehe denen bei,
die spüren, dass Veränderung ansteht,
aber noch nicht sehen, wie sie gehen soll.
Ich erkläre nicht von oben.
Ich gehe nicht voraus.
Ich bleibe an der Seite, bis der eigene Schritt sichtbar wird.
Wer sich beteiligen möchte, tut das nicht durch Worte.
Sondern durch Haltung.
Durch Dasein.
Durch Weitertragen.
Durch Unterstützung dort, wo ein Raum erhalten werden will.
Durch ein Ja zu Tiefe statt Lautstärke.
Und wer das unterlässt,
wer diesen Raum nicht achtet,
ihn angreift, übergeht oder benutzen will,
der findet hier keinen Halt.
Nicht aus Härte.
Sondern aus Klarheit.
Denn die Quelle, aus der hier gewirkt wird,
ist es sich nun wert, getragen zu werden –
nicht nur zu geben.
Nicht mehr unsichtbar.
Nicht mehr erschöpfend.
Sondern im Gleichgewicht von Geben und Empfangen.
Manche kommen für ein Gespräch.
Manche für eine Begleitung.
Manche, um einen Ort möglich zu machen,
an dem all das überhaupt stattfinden kann.
Wer sucht, findet vieles.
Wer bereit ist, findet manchmal genau das.
Heute bleibt dieser Raum ruhig.
Und genau darin wirkt er.
